CoronaEmpörung über satte Rechnung: Geimpfte sollen nach dem Pieks plötzlich zahlen

Nach der dritten Impfung (hier ein Symbolfoto) flatterte plötzlich eine satte Rechnung ins Haus.

Nach der dritten Impfung (hier ein Symbolfoto) flatterte plötzlich eine satte Rechnung ins Haus.

Dreimal geimpft, plötzlich sollen Patientinnen und Patienten einer Hausarztpraxis dafür bezahlen. Jetzt ermitteln die Behörden.

von Jan Voß (jv)

Die Corona-Pandemie hat die Welt nun bereits seit über zwei Jahren fest im Griff. Der Ausweg aus der Krise? Expertinnen und Experten sind sich einig: Impfen, was das Zeug hält! Die Kosten übernimmt natürlich die Politik – oder etwa doch nicht?

Rund 220 Patientinnen und Patienten bekamen jetzt einen riesigen Schrecken, als sie in ihren Briefkasten schauten. Dort war nämlich ein Brief von ihrem Hausarzt hereingeflattert. Über den Inhalt konnten sie zuerst wohl nur mit fassungslosem Schweigen reagieren, bis die Empörung und Wut sich breit machte.

Corona: Hausarzt will Geld für bereits verabreichte Impfungen

Denn der Hausarzt einer Praxis in Zürich forderte von seinen Patientinnen und Patienten bis zu 200 Franken (umgerechnet rund 190 Euro) für die drei Impfungen, die sie bei ihm verabreicht bekommen haben.

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„Ich ging davon aus, dass es sich um einen Fehler handelte, und rief die Praxis an“, sagte eine der Patientinnen gegenüber „Blick“. Als sie ihren Hausarzt auf das vermeintliche Missgeschick ansprach, sei der ihr sofort ins Wort gefallen. Die Corona-Impfungen seien ein großer Aufwand für ihn gewesen. Sie sei die erste von 220 Patientinnen und Patienten, die sich darüber beschwere, gab die Frau die unfassbare Reaktion des Arztes wieder.

Eine andere Patientin wurde von dem Arzt offenbar auf ebenso schroffe Art in die Schranken verwiesen, als sie Rückfragen zu der Rechnung stellen wollte.

Beschwerde über Impf-Kosten: Hausarzt erteilt Patientinnen Hausverbot

Nachdem beide Patientinnen auf eine Stornierung der Rechnung bestanden hatten, gab der Hausarzt schließlich nach, doch er erteilte beiden seither Hausverbot in seiner Praxis. „Er hat mir klar gesagt, dass ich nicht mehr bei ihm auftauchen solle und mir einen anderen Hausarzt suchen müsse“, berichtet eine der Patientinnen im Gespräch mit „Blick“.

Die übrigen rund 218 Patientinnen und Patienten haben die in Rechnung gestellten Kosten entweder schon bezahlt oder sind weiterhin dazu aufgefordert.

Dabei werden auch in der Schweiz die Kosten für die Corona-Impfung übernommen. Die Behörden haben inzwischen Ermittlungen gegen die Praxis im Kanton Zürich eingeleitet. Sollte sich der Verdacht eines systematischen Betrugs bestätigen, werde dies als Verletzung der Berufspflicht qualifiziert. (jv)