Im VeedelKölner versorgt Mädchen (14) mit Drogen – und hat richtig billige Ausrede

joint_frau_mädchen

Der Dealer versorgte die Mädchen mit Joints (Symbolfoto).

Köln – Im Bettkasten und in der Kommode war Mariuhana versteckt, im Tiefkühlschrank Amphetamin. Ermittler hatten die Drogen bei einer Razzia in einer Porzer Wohnung sichergestellt, der Bewohner kam in U-Haft. Vor dem Landgericht drohen dem Mann nun mehrere Jahre Gefängnis.

Köln: Richter zweifelt an Angriff mit Baseballschläger

Vorausgegangen war der Durchsuchung eine Prügelei. Der Angeklagte und ein Bekannte sollen im Streit um Drogen aufeinander losgegangen sein, im Verlauf soll der 24-Jährige seinem Kontrahenten mehrfach mit einem Baseballschläger ins Gesicht geschlagen haben.

Der Vorsitzende Richter Michael Greve zweifelte den Einsatz des Schlagstocks allerdings an, da die Verletzungen nur sehr oberflächlich ausgefallen waren. Die Ermittler beriefen sich auf Blutanhaftungen am Schläger, die aber offenbar von einer fremden Person stammten.

Köln: Aus Bus gezerrt und die Gesichtsknochen gebrochen

Er wisse nicht, woher der Baseballschläger stammte, sagte der Angeklagte und verwies darauf, genug andere Waffen zu seiner Verteidigung in der Wohnung gehabt zu haben. Darunter ein Springmesser und eine halbautomatische Pistole – was strafschärfend gewertet werden dürfte.

Hier lesen Sie mehr: Tod bei Routine-OP – Neues Gutachten soll Schuldfrage bei Kölnerin Gerda (†83) klären

Der Verteidiger erklärte, sein Mandant sei im Nachgang in einer Art Racheaktion aus einem Bus gezerrt worden, dann habe ein Mann ihm ins Gesicht getreten. „Es war alles gebrochen“, darunter Jochbein und Kiefer, der Mandant habe zwei Wochen im Krankenhaus gelegen.

Mädchen (14) in der Wohnung mit Drogen versorgt

Die Staatsanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Dealer außerdem vor, zwei 14-jährigen Mädchen in seiner Wohnung Joints gedreht und „zum Konsum unentgeltlich überlassen“ zu haben. „Er wusste, dass sie erst 14 sind“, sagte der Staatsanwalt bei der Verlesung der Anklageschrift.

„Ich dachte, die wären 17 oder 18“, meinte der Beschuldigte. Der Richter deutete an, dass die Mädchen auf Fotos deutlich jünger aussähen, woraufhin der Täter sagte: „Wenn die geschminkt sind, sehen die auch noch mal anders aus.“ Kennengelernt habe er sie in Porz auf der Straße. Der Prozess wird fortgesetzt.