„So darfst du nicht handeln“Nach Djokovic: Auch Nadal teilt gegen Alexander Zverev aus

Alexander Zverev am 22. Februar 2022 bei seinem Tennis-Spiel gegen Jenson Brooksby in Acapulco.

Alexander Zverev am Dienstag (22. Februar 2022) bei seinem Tennis-Spiel gegen Jenson Brooksby in Acapulco.

Alexander Zverev wird für seinen Ausraster hart kritisiert, Rafael Nadal hofft auf einen Lerneffekt für jungere Spieler. Rückendeckung kommt dagegen vom Deutschen Tennis-Bund.

von Alexander Haubrichs (ach)

Australian-Open-Champion Rafael Nadal (35) hofft, dass der Ausraster von Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev (24) als warnendes Negativbeispiel dienen kann. Zverev hatte am Mittwoch (23. Februar 2022) im mexikanischen Acapulco nach einer Niederlage im Doppel mehrmals mit dem Tennisschläger gegen den Schiedsrichterstuhl geschlagen und war daraufhin für den weiteren Verlauf des Turniers ausgeschlossen worden.

„Ich denke, er verdient die Strafe, weil du so auf dem Platz nicht handeln darfst“, sagte Nadal: „Ich hoffe, es ist ein Lernprozess für ihn und für andere junge Spieler, die ihre Nerven verlieren.“ Auch Zverev-Kumpel Novak Djokovic (34) hielt „die Disqualifikation für richtig. Ich hoffe, er lernt daraus, dass so etwas nie wieder passiert.“

Nach Ausraster: Alexander Zverev will Lehren ziehen

Der 24 Jahre alte Hamburger Zverev hatte sich anschließend für sein Verhalten entschuldigt und angekündigt, die Lehren aus dem Vorfall zu ziehen. Wegen der Disqualifikation kann Zverev seinen Titel in Acapulco nicht verteidigen.

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Ihm droht aber ein weiteres Nachspiel durch die ATP, die den deutschen Tennis-Star auch länger sperren könnte. „Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sehr ich mein Verhalten während und nach dem gestrigen Doppel bereue“, schrieb Zverev bei Instagram: „Ich habe mich privat beim Stuhlschiedsrichter entschuldigt, weil mein Ausbruch ihm gegenüber falsch und inakzeptabel war, und ich bin nur von mir selbst enttäuscht. Es hätte einfach nicht passieren dürfen, und es gibt keine Entschuldigung.“

DTB-Vize Hordorff: „Zverev hat viel Temperament“

Aus dem DTB kam unterdessen Rückendeckung. Vizepräsident Dirk Hordorff (66) forderte zu einem differenzierten Umgang auf. „Es gibt Regeln des Tennis und auch des Anstands, und da muss er sich als Profi im Zaum halten“, sagte der langjährige Funktionär. „Aber ich werde auch nicht den Stab über ihn brechen. Mir gefällt der Junge, er hat viel Temperament.“

Rekord-Grand-Slam-Sieger Nadal zog unterdessen mit einem klaren 6:0, 6:3 gegen Stefan Kozlov (24) aus den USA ins Viertelfinale ein. Der spanische Routinier hat nun all seine zwölf Partien in diesem Jahr gewonnen und ist damit nach Angaben der Herren-Organisation ATP so gut wie noch nie in eine Saison gestartet. (ach)