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Randnotiz beim DFB-DebakelSchiri-Zeugnis: So schlug sich Stéphanie Frappart

Schiedsrichterin Stéphanie Frappart bei ihrer historischen WM-Premiere im Gespräch mit Deutschland-Kapitän Manuel Neuer.

Schiedsrichterin Stéphanie Frappart bei ihrer historischen WM-Premiere am Donnerstag (1. Dezember 2022) im Gespräch mit Deutschland-Kapitän Manuel Neuer.

Kein Lampenfieber bei der Premiere: Schiedsrichterin Stéphanie Frappart durfte als erste Frau ein WM-Spiel der Männer leiten. Ihr Zeugnis zum Auftritt beim WM-Aus von Deutschland gegen Costa Rica.

von Béla Csányi (bc)

Zwei Namen bestimmten die Schlagzeilen vor Deutschlands Gruppen-Finale gegen Costa Rica am Donnerstag (1. Dezember 2022): Stürmer Niclas Füllkrug (29), über dessen Startelf-Nominierung Expertinnen und Experten sowie Fans fleißig diskutiert hatten. Und Stéphanie Frappart (38), die von der FIFA als erste Frau mit der Leitung eines Spiels bei der Männer-WM betraut worden war.

Kein Wunder, dass die Schiri-Pionierin rund um das WM-Aus beim am Ende wertlosen 4:2-Sieg der DFB-Auswahl ganz besonders im Fokus stand. Ein entscheidender Faktor waren die Französin und ihre beiden Assistentinnen Karen Díaz (38) aus Mexiko und die Brasilianerin Neuza Ines Back (34) nicht. Doch wie schlug sich das Trio bei der Premiere? Das EXPRESS.de-Schiri-Zeugnis.

WM 2022: Stéphanie Frappart hat früh alles im Griff

Ausstrahlung: Frappart zeigte sich früh aufmerksam. Bei einem Zusammenstoß wenige Sekunden nach Spielbeginn gab sie Schiedsrichterball, machte dabei Yeltsin Tejeda klar, wer das Sagen hat. Das Spiel wiederholte sich auch bei der ersten Ecke in Spielminute drei. Im weiteren Verlauf behielt sie stets die Ruhe, ließ zu keiner Zeit Zweifel an ihrer Rolle als Spielleiterin aufkommen.

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Linie: Das über weite Strecken fair geführte Spiel verlangte Frappart definitiv nicht alles ab, die Linie mit wenigen Unterbrechungen und viel Spielfluss ergab sich praktisch von selbst. Das zeigte zur Pause auch die deutlich unter WM-Schnitt angesetzte eine Minute Nachspielzeit.

Abstimmung: Frappart bildete mit ihren beiden Assistentinnen, der Mexikanerin Karen Díaz (38) und der Brasilianerin Neuza Back (34), ein weibliches Trio, das in dieser Formation Premiere feierte. Drei Landessprachen (Französisch, Spanisch, Portugiesisch) machten es dem Gespann nicht gerade leicht. Mutmaßlich auf Englisch klappten die Absprachen dennoch weitgehend, zögerlich lief es lediglich bei der Prüfung des deutschen Treffers zum 4:2. Da streikte bei Frappart aber offenbar die Funk-Technik.

Schiri-Premiere bei WM 2022: Linienrichterin zu nervös

Kommunikation: Über die vollen 90 Minuten zeigte sich die Unparteiische bestimmt, suche bei Ermahnungen und nach vereinzelten Entscheidungen immer wieder den Dialog mit den beteiligten Spielern. So auch mit Kai Havertz wegen einer Rangelei im gegnerischen Tor nach dem Ausgleich zum 2:2. Als Costa Rica den Anstoß zur zweiten Hälfte etwas zu vorschnell ausführte, machte Frappart umgehend klar: noch mal, bitte.

Assistentinnen: Linienrichterin Díaz wirkte in Durchgang eins extrem angespannt, zeigte Abseitsstellungen mit angsteinflößendem, starrem Blick an. Dass Keylor Navas einen Rückpass vollkommen offensichtlich erst hinter der Grundlinie erreichte, hätte die Mexikanerin sehen müssen. Auch eine recht deutliche Abseits-Entscheidung übersah sie zuungunsten der DFB-Offensive. Beim 2:1 für Costa Rica behielt sie allerdings stark den Überblick, sah direkt, dass es knapp keine Abseitsstellung gegeben hatte.

Back auf der Gegenseite war vor der Pause dank harmloser Costa-Ricaner kaum gefordert. Die Brasilianerin machte auch in der zweiten Hälfte beim deutschen Sturmlauf einen souveränen Eindruck und war bei allen Szenen auf der Höhe. Ihr gelang die Premiere bei der WM 2022.

Fazit: Besonders Schiedsrichterin Stéphanie Frappart stand im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Weltpremiere im Fokus, ließ sich davon bei einem routinierten Auftritt aber überhaupt nicht beeindrucken.  Assistentin Karen Díaz merkte man im neu zusammengestellten Gespann vor der Pause das Nervenflattern deutlich eher an. Nachdem sie zunächst kein WM-Niveau verkörpert hatte, steigerte sie sich ohne die zur Halbzeit abgelegte Nervosität.