Wer geht im Privat-Duell in Führung?Trainer-Kumpels Thioune und Baumgart: „Wir schreiben uns“

Paderborns Trainer Steffen Baumgart gibt Osnabrücks Trainer Daniel Thioune nach dem Spiel die Hand.

Steffen Baumgart (l.) und Daniel Thioune, hier am 14. April 2018 beim Spiel des VfL Osnabrück gegen den SC Paderborn, treffen erneut in der 2. Bundesliga aufeinander.

Fortuna Düsseldorf empfängt in der 2. Bundesliga den Hamburger SV zum Kracher-Duell. Daniel Thioune freut sich dabei auch auf das Wiedersehen mit seinem HSV-Kollegen Steffen Baumgart.

von Anton Kostudis (kos)

Es ist die Mega-Chance für Fortuna Düsseldorf, das Aufstiegsrennen in Liga zwei noch mal so richtig spannend zu machen! Am Freitagabend (8. März 2024, 18.30 Uhr) tritt der Hamburger SV zum Flutlicht-Kracher bei Fortuna Düsseldorf an.

Mit einem Heim-Dreier würden die Rot-Weißen um Coach Daniel Thioune (49) bis auf einen Zähler an den Ex-Bundesliga-Dino heranrücken – und wieder richtig Druck auf die „Rothosen“ machen. HSV-Coach Steffen Baumgart (52) hat freilich etwas dagegen.

Fortuna Düsseldorf: Daniel Thioune schwärmt von Steffen Baumgart

Doch bei aller sportlicher Rivalität: Neben dem Platz verbindet Thioune und Baumgart ein enges Verhältnis, wie der Düsseldorf-Trainer vor dem Heim-Kracher verriet. „Steffen und ich haben ein sehr, sehr gutes Verhältnis. Wir kennen uns nun schon viele Jahre, haben sehr oft gegeneinander gespielt. Ich schätze ihn sehr“, so Thioune.

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Damit nicht genug: Denn schon länger sind beide Trainer-Kollegen in regelmäßigem Austausch. „Wir sprechen miteinander, wir schreiben uns Nachrichten. Wir freuen uns, wenn wir in unterschiedlichen Vereinen unterwegs sind und nicht gegeneinander spielen müssen. Und der andere gewinnt und erfolgreich ist. Das hat sich über die Jahre entwickelt“, erklärte Thioune weiter.

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Auch in schweren Zeiten sei Baumgart für Thioune ein Ansprechpartner gewesen, berichtete der Fortuna-Trainer: „Er ist jemand, der sich gemeldet hat, wenn ich mit Corona zu Hause gesessen habe. Es ist jemand, der sich gemeldet hat, wenn ich irgendwo mal meinen Arbeitsplatz verloren habe, um mir ein paar nette Worte an den Kopf zu werfen. Alles maximal respektvoll.“

Was der Fortuna-Trainer so an Baumgart schätzt? „Er hat eine brutale Energie, nicht nur als Trainer, sondern auch als Mensch. Das macht ihn aus. Er verstellt sich nicht“, so Thioune. Hatte der Düsseldorfer Coach seinem Kollegen denn zum Engagement beim Ex-Klub gratuliert? Seine vielsagende Antwort: „Dem Baumi muss ich nicht gratulieren. Ich muss dem Verein gratulieren, dass sie einen Trainer wie Steffen Baumgart bekommen haben.“

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Und Thioune schwärmte weiter von seinem Trainer-Kumpel, der zuletzt nach zweieinhalb Jahren im Dezember den rheinischen Rivalen 1. FC Köln verlassen hatte: „Er ist ein cooler Typ. Er ist fußballverrückt. Und wir brauchen solche Typen im Fußball. Er hat mit seiner Qualität als Trainer sicherlich auch eine absolute Berechtigung, irgendwann wieder in der Bundesliga zu arbeiten, wo er in den vergangenen Jahren auch zu Recht war.“ Seit zwei Spielen steht Baumgart nun in Hamburg an der Linie – und soll die Norddeutschen im sechsten Anlauf endlich wieder in die Erstklassigkeit führen.

Am Freitagabend wird die Trainer-Freundschaft aber natürlich für 90 Minuten auf Eis gelegt. „Ich wünsche ihm am Freitagabend vielleicht nicht allzu viel Erfolg. Aber auf seinem Weg, der ja sehr erfolgreich ist, nur das Beste. Wir werden sicherlich auch nach dem Spiel einen sehr freundschaftlichen Austausch haben. Aber zunächst werden wir alles für unsere Farben tun“, kündigte Thioune an. „Lassen Sie uns erst mal arbeiten. Ich freue mich auf jeden Fall sehr, ihn an der Seitenlinie wiederzusehen.“

Übrigens: Bislang gab es vier Duelle zwischen beiden Coaches an der Seitenlinie. Dabei ist die Bilanz ausgeglichen: In der Drittliga-Saison 2017/18 feierte Baumgart mit dem SC Paderborn zwei klare Siege gegen Thioune und den VfL Osnabrück (3:0 und 5:0). Der heutige Düsseldorf-Trainer revanchierte sich dann eine Etage höher: Als HSV-Trainer holte er gegen Baumgarts Paderborner dann seinerseits zwei Dreier (4:3 und 3:1). „Irgendeiner wird morgen in Führung gehen. Wenn das Spiel nicht unentschieden ausgeht“, erklärte Thioune mit einem diplomatischen Grinsen.