Nur VIPs durften reinFans werfen mit Geldscheinen, Wut bei Hannover-Sieg

Neuer Inhalt

Fans des Zweitligisten Hannover 96 beschossen ankommende Stadionbesucher mit Fake-Geldscheinen.

Hannover – Am Rande des Zweitliga-Auftakts von Hannover 96 gegen den Karlsruher SC übten Fans am Samstag mit einer humorvollen Aktion Kritik an der Zuschauer-Politik ihres Vereins. Die Niedersachsen hatten für ihr Heimspiel 500 Unterstützer zugelassen, alle davon sonst Besucher des kostspieligen Logen- und Business-Bereichs.

2. Bundesliga: Fans von Hannover 96 protestieren gegen Zuschauer-Regelung

Dieses Vorgehen sorgte bei den benachteiligten Fans für Unmut. Zynisch bereiteten zahlreiche 96-Supporter den Auserwählten deshalb eine besondere Ankunft am Stadion. Ein roter Teppich, höhnischer Applaus und ein Banner mit der Aufschrift „Geld ist die Sprache des Herzens!“, dazu eine aus goldenen Luftballons gebildete „500“ erwartete die VIPs.

Auf ankommende Autos wurde mit Fake-Geldscheinen geworfen, die klare Forderung hinter dem sarkastischen Protest: Keine Extrawürste für wohlhabende Unterstützer des Zweitligisten. Das Problem könnte derweil schon beim nächsten Heimspiel am 3. Oktober gelöst sein.

Alles zum Thema Sebastian Andersson

Dann möchte Hannover 96 die von Bund und Ländern beschlossene Regelung nutzen, um bis zu 20 Prozent der Stadionkapazität auszulasten. Beim Niedersachsen-Derby gegen Eintracht Braunschweig sollen so 9800 Fans in der HDI Arena Platz finden.

Hannover 96 siegt zum Liga-Start gegen Karlsruher SC

Anschließend an den Aufstand gab die Mannschaft von Hannover 96 ihren Unterstützern dann allerdings noch einen tatsächlichen Grund zum Jubeln. Die Partie gegen den Karlsruher SC gewannen die Niedersachsen verdient mit 2:0. Kapitän Dominik Kaiser (32) hatte in der 25. Minute zur 1:0-Führung getroffen, der bis zuletzt auch von Bundesligisten umworbene Linton Maina (21) machte dann in der Schlussphase der Begegnung den Sack zu (85.).

Beim KSC hatte im Vorfeld des Spiels Torjäger Philipp Hofmann (27) seine Teilnahme abgesagt. „Er hat uns mitgeteilt, dass er sich nicht imstande sieht zu spielen. Es gibt ein Angebot von Union Berlin“, erläuterte KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer (54) bei Sky. Die Köpenicker möchten mit Hofmann den Abgang ihres Top-Torschützen Sebastian Andersson (29) zum 1. FC Köln kompensieren. (bl, dpa, sid)