Zuschauerrekord bei Pleite gegen WolfsburgSchock für FC-Frauen: Spielerin bewusstlos auf dem Platz

1. FC Köln-Spielerin Alena Bienz kämpft im Bundesligaduell am 27. November 2022 mit Lena Oberdorf (VfL Wolfsburg) um den Ball

Der 1. FC Köln hat die Bundesliga-Partie gegen den VfL Wolfsburg 0:4 (27. November 2022) verloren.

Die Frauenmannschaft des 1. FC Köln hat gegen Tabellenführer VfL Wolfsburg 0:4 verloren. Das Spiel hielt einen Zuschauerrekord, eine Schrecksekunde und viele Treffer bereit.

von Antonia Raabe (ra)

Pleite für die Frauen des 1. FC Köln! Das Team von Trainer Sascha Glass hat am Sonntag (27. November 2022) das Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg 0:4 verloren.

Trotz der herben Niederlage gab es für die FC-Frauen etwas zu feiern. Denn: 5.400 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen die Partie im ausverkauften Franz-Kremer-Stadion, der bestehende Zuschauerrekord wurde damit mehr als verdoppelt! Auch im Stadion: Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (54).

1. FC Köln: Zuschauerrekord im Franz-Kremer-Stadion

Das Spiel startete furios, der Tabellenführer aus Wolfsburg brachte von Beginn seine ganze Qualität auf den Platz und setzte durch den Fernschuss von Lena Oberdorf (20) aus gut zwanzig Metern das erste Ausrufezeichen. Der Versuch ging jedoch knapp am Tor vorbei (3.).

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Nur zwei Minuten später landete der Ball durch Felicitas Rauch (26) im Tor, der Treffer zählte aber nicht, da es zuvor ein Handspiel gegeben hatte. Die Zuschauerinnen und Zuschauer feuerten die Kölnerinnen lautstark an, immer wieder hallten „Come on, FC“-Gesänge durch das Stadion. 

In der 18. Minute dann der Schockmoment: die Kölnerin Adriana Achcinska (20) bekam den Ball mit voller Wucht ins Gesicht, ging daraufhin zu Boden und war wohl kurz bewusstlos. Mitspielerinnen klopften ihr gegen die Wangen, schnell wurde sie in die stabile Seitenlage gebracht, ehe Sanitäter herbeieilten. Nach kurzer Behandlung auf dem Platz trugen sie die Kölnerin schließlich unter Applaus der Fans vom Feld. Für Achcinska kam Laura Donhauser (21) frisch in die Partie.

Die Antwort auf die Auswechslung: ein sehenswerter Torschuss von FC-Mittelfeldspielerin Alena Bienz (19), die nach einem Zuspiel nach innen zog und den Ball aufs Tor zimmerte. Nationaltorhüterin Merle Frohms (27) parierte jedoch und klärte zur ersten Ecke für die Kölnerinnen (23.). 

Keine Chance gegen Wolfsburg: 1. FC Köln verliert gegen Tabellenführer

Die FC-Frauen zeigten eine engagierte Partie und doch waren es die Wölfinnen, die in der 30. Minute durch Nationalspielerin Marina Hegering (32) in Führung gingen.

Und dabei blieb es nicht. Nationalspielerin Alexandra Popp (31) lief völlig frei aufs Tor zu und versenkte das Spielgerät zur 2:0-Führung eiskalt im rechten Eck (33.). Die verletzte Achcinska kehrte unterdessen zurück und nahm eingehüllt in eine Fleece-Decke bei ihren Teamkolleginnen auf der Bank Platz.

Vier Minuten gab es in der ersten Halbzeit obendrauf, die die Gäste für das 3:0 nutzten und die Partie damit frühzeitig entschieden. Erneut traf Marina Hegering nach einem Freistoß, mit dem FC-Trainer Sascha Glass (50) augenscheinlich nicht einverstanden war. Es kam zu einem kurzen Wortgefecht mit der vierten Offiziellen.

FC-Frauen geben trotz hohem Pausen-Rückstand nicht auf

Trotz der hohen Halbzeitführung bemühten sich die Kölnerinnen auch in der zweiten Hälfte der Partie um den Anschluss, das richtige Mittel fanden sie jedoch nicht.

Stattdessen erhöhten die Wolfsburgerinnen in der 68. Minute auf den 4:0-Endstand. Torschützin war erneut Popp. Mit der Niederlage rutscht der FC auf den neunten Tabellenplatz.

„Man hat heute die ganze Reife und Qualität von Wolfsburg gesehen. Es ist schade, dass wir die Tore heute etwas hergeschenkt haben. Wir müssen uns noch mehr zu trauen und konsequenter werden. Aber wir haben eine junge Mannschaft und ich bin stolz, wie wir in der zweiten Halbzeit nicht aufgegeben haben. Wir haben heute Moral bewiesen“, konsternierte Trainer Glass nach der Partie. 

Ein Sonderlob gab es von ihm für die Fans: „Die Kulisse war heute großartig. Danke an alle, die da waren. Ich hoffe, die Leute kommen wieder.“

Die nächste Chance auf Punkte gibt es am nächsten Spieltag beim Auswärtsspiel in Meppen (4. Dezember/13 Uhr), das nächste Heimspiel steigt am 11. Dezember (13 Uhr) gegen den SC Freiburg.