SupermärkteWird es jetzt richtig teuer? Warnung vor Preissprüngen „von ungekanntem Ausmaß“

In den Supermärkten sind die Preise für Lebensmittel bereits drastisch angestiegen. Hier Waren an der Kasse eines Supermarktes.

In den Supermärkten sind die Preise für Lebensmittel bereits drastisch angestiegen. Hier Waren an der Kasse eines Supermarktes.

Wird es jetzt erst so richtig teuer in den Supermärkten? Der Bauernverband hat eine drastische Warnung an die Politik gerichtet. Die Preisspirale sei kaum noch aufzuhalten.

Die steigenden Preise in den Supermärkten wie Aldi, Lidl, Kaufland und Co. sorgen in den vergangenen Wochen für große Sorge. Jetzt wurde sogar noch vor weiteren Preissprüngen mit massiven Ausmaßen gewarnt. Die Produzentinnen und Produzenten stellten nun klare Forderungen an die Politik, damit es nicht so weit komme.

In der letzten Zeit nahmen die Preise in den Supermärkten und Discountern nur noch eine Richtung: Die nach oben! Manche Produkte wie Sonnenblumenöl, Butter und Milch, waren stärker von der Verteuerung betroffen. Drastische Steigerungen wurden auch beim Sprit an der Tankstelle und bei Gas und Öl verzeichnet.

Preise für Lebensmittel könnten noch einmal drastisch steigen

Grund für die steigenden Preise ist vor allem der Ukraine-Krieg, den Wladimir Putin unerbittlich weiterverfolgt. Seitdem kommt es zu schweren Unterbrechungen der Lieferketten.

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Doch jetzt könnte es sogar noch einmal richtig teuer werden. Der hessische Bauernverband rechnet infolge des Ukraine-Kriegs mit weiteren Preissprüngen bei Lebensmitteln „von bisher ungekanntem Ausmaß“.

Die gesamte Lebensmittelkette sei mit massiven Kostensteigerungen insbesondere bei Energie, Kraftstoff und Düngemitteln sowie in der Logistik konfrontiert, erklärte Verbandspräsident Karsten Schmal am Mittwoch beim Hessischen Bauerntag in Alsfeld. Diese Kostensteigerungen in der Vermarktungskette müssten an die Verbraucher weitergegeben werden.

Warnung vor Eskalation der Preissteigerung durch Energie-Unterbrechung

Sollte es zu einer Unterbrechung der russischen Gaslieferungen kommen, müssten hinreichende Produktionskapazitäten für Stickstoffdünger erhalten werden, forderte Schmal - denn sie seien essenziell für die landwirtschaftliche Produktion. Analog zur nationalen Bevorratung von Erd- und Flüssiggas sprach sich Schmal für den Aufbau einer „nationalen Düngemittelreserve“ aus. Sollte es zu Produktionsunterbrechungen kommen, müsse vom kommenden Jahr an mit deutlich geringeren Ernten gerechnet werden.

Die steigenden Rohstoff- und Energiekosten machten auch den hessischen Tierhalten und insbesondere den Schweine- und Rinderhaltern zu schaffen. Aktuell stiegen Betriebe in großer Zahl aus - und wer einmal aufhöre, sei für immer weg, mahnte Schmal. Dabei habe Hessen lediglich einen Anteil von etwa zwei Prozent an allen in Deutschland gehaltenen Schweinen. Um eine regionale Fleischversorgung sicherzustellen, gelte es, diese Betriebe zu erhalten.

Der scheidende hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) unterstrich auf dem Bauerntag die Bedeutung der Landwirtschaft für Hessen. „Es muss das Ziel sein, sie zu erhalten, denn sie ist auf so vielen Ebenen bedeutend für uns“, sagte Bouffier. Die Landesregierung werde alles dafür tun, die Landwirtschaft zu stärken. „Wir alle als Verbraucherinnen und Verbraucher können ebenso einen Beitrag leisten, indem wir Lebensmittel aus unserer Region kaufen.“ (jv/dpa)