Wollersheim-DoubleDarf sich ein Oberbürgermeister als Puff-Chef verkleiden?
Düsseldorf – Der Auftritt von OB Thomas Geisel und Gattin Vera als Bert und Sophia Wollersheim - er war der Hingucker der TV-Sitzung der Jecken in der Stadthalle. Die OB-Frau als blonde Silikon-Muse, der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt als ehemaliger Zuhälter mit Knasterfahrung. Krass geil oder um eine volle Brustlänge daneben?
Leopardenfell-Hose, weit aufgeknöpftes Hemd, Ketten, Strubbelperücke, Ludenbrille. Geisel als Puff-Daddy Bert. Im Arm, mit Plastikbusen im kleinen Paillettenschwarzen, die erblondete Gattin Vera alias Sophia.
Geisel: „Düsseldorf - scharf wie Mostert heißt das Motto in diesem Jahr. Ich denke, das passt.“ CDU-Chef Thomas Jarzombek fand das gar nicht: „Wenn man sich als seriöses Stadtoberhaupt präsentieren will, dann gibt es Grenzen dessen was klug ist“, sagt er zu Geisels Outfit. Er selbst kam als Kapitän.
Marie-Agnes Strack- Zimmermann, Vize-Chefin der Bundes-FDP (kam als Pumuckel): „Wieso das denn? Ein wunderbares Kostüm. Die Spießer, die sich jetzt darüber aufregen, waren einst wahrscheinlich Bert Wollersheims beste Kunden.“
Zustimmung für den Rotlicht-Auftritt der Geisels gab es auch von den Jecken. Prinz Hanno: „Ein geiles Kostüm. Weil man auf dem ersten Blick sieht, wen die Geisels darstellen wollen.“ CC-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann: „Im Karneval ist alles erlaubt. Besonders Vera sah richtig toll aus.“
Das sieht Sylvia Pantel, CDU-Bundestagsabgeordnete, Expertin für Prostitution und Menschenhandel, ganz anders: „Ich würde meinen Mann bitten, nicht so rumzulaufen. Man sollte keine Werbung machen für ein Milieu, dass es nicht zu belächeln gilt.“
Und was sagt der Puff-Daddy selber? Wollersheim: „Lieber Oberbürgermeister. Für persönliche Beratung stehe ich ihnen gern zur Verfügung. Wenn Sie aber Ohrlöcher für meine Ohrringe brauchen, kann ich Ihnen leider nicht helfen ...“