Erdbeerhof in Swisttal10 Erntehelfer positiv auf Corona getestet, 3 neu infiziert

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Auf dem Swisttaler Erdbeerhof sind 3 Erntehelfer neu infiziert. Das Symbolfoto zeigt einen Mann auf einem Erdbeerhof in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Stiege Erdbeeren.

von Piet van Riesenbeck (pvr)

Swisttal – Nach dem Corona-Alarm auf einem Swisttaler Obsthof sind nach aktuellem Stand 10 Mitarbeiter positiv getestet worden. Der Rhein-Sieg-Kreis veröffentlichte am Montag (27. Juli) die Ergebnisse einer zweiten Testung vom 23. Juli. Nur eine Probe stehe noch aus.  

Unter den positiv auf das Corona-Virus getesteten Personen sind nach Angaben des Kreises auch drei Neuinfizierte, die von den anderen Erntehelfern isoliert wurden. 

Rhein-Sieg-Kreis: 10 Corona-Fälle auf Obsthof

Personen ohne Symptome, die erst positiv und jetzt negativ getestet wurden, dürfen nach der Quarantäne wieder unter den Hygiene-Auflagen auf dem Hof arbeiten. Der Kreis plant die nächste Testung am kommenden Mittwoch.

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Rhein-Sieg-Kreis: 124 Erntehelfer verließen Hof trotz Quarantäne 

Auf dem von insgesamt 10 Corona-Infektionen betroffenen Obsthof in Swisttal hatten in der vergangenen Woche 124 Erntehelfer trotz bestehender Quarantäne über Nacht und eigenmächtig den Heimweg nach Rumänien angetreten.

Damit seien alle Bemühungen um eine kontrollierte und sichere Rückkehr der Helfer zunichte gemacht worden, erklärte der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Rainer Meilicke.

Corona-Ausbruch auf Obsthof in Swisttal: Behörden hatten Rückreise vorbereitet

Die Behörden hatten in Absprache mit dem rumänischen Generalkonsul eine Rückreise per Flugzeug zum Wochenende vorbereitet. Voraussetzung wäre allerdings ein erneuter – negativ verlaufender – Corona-Test gewesen. Die Flugkosten hätte der Hofbetreiber übernommen. Außerdem war geplant, ihnen für den eigenen Schutz FFP-2-Masken mitzugeben.

Die verbleibenden, negativ getesteten Erntehelfer dürfen auf dem Hof unter strengen Hygieneauflagen weiter arbeiten, wie Kreis und Gemeinde mitgeteilt hatten.

Ernte auf Erdbeerhof wird fortgesetzt

Demnach kann die Ernte auf dem Fruchthof Hensen fortgesetzt werden. Dort waren am Wochenende 19 Erntehelfer positiv auf das Coronavirus getestet werden. Daraufhin waren die Erdbeerernte umgehend gestoppt und die betroffenen Mitarbeiter in Quarantäne geschickt worden. Für Familie Hensen wäre ein längeres Aus ein Desaster gewesen.

Den reifen Erdbeeren drohte durch den Corona-Ausbruch der Pflug. Die Bevölkerung durfte sich Hoffnungen auf eine Gratis-Ernte machen. Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner hatte eine solche Lösung in Erwägung gezogen.

Corona-Ausbruch in Swisttal: Strenges Hygienekonzept erarbeitet

Beides ist nun vom Tisch. Der Rhein-Sieg-Kreis und die Gemeinde haben dazu ein strenges Hygienekonzept erarbeitet: Dieses sieht vor, dass alle Kontaktpersonen, die negativ getestet und symptomfrei sind, arbeiten können, wenn sie dazu bereit sind.

Zu den Vorgaben gehört, dass alle Mitarbeiter den Mindestabstand von zwei Metern auch bei der Ernte konsequent einhalten und täglich zu Arbeitsbeginn Auskunft über mögliche Symptome geben müssen. Außerdem müssen sich alle  Erntehelfer regelmäßig die Hände desinfizieren. 

Strenges Hygienekonzept: Swisttaler Erdbeerhof darf trotz Corona ernten

„Überall dort, wo der Abstand nicht eingehalten werden kann, z.B. an den Abgabestellen, geben wir außerdem den Einsatz von FFP2-Masken vor, um den optimalen Eigenschutz der Erntehelferinnen und Erntehelfer sicherzustellen“, erläuterte Dr. Rainer Meilicke, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. „Natürlich gelten weiterhin die Quarantäne und das strikte Abstandsgebot zu Personen außerhalb des Hofes“, so Meilicke weiter.

Probleme gab es am Hof auch, weil einige der Saisonarbeitskräfte am vorangegangenen Wochenende ihre Rückreise in die rumänische Heimat geplant hatten. Auch hierfür sollte kurzfristig eine Lösung gefunden werden.

20 positive Fälle: Ernte in Swisttal kann nach Corona-Ausbruch fortgesetzt werden

Landrat Sebastian Schuster und Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner sind zuversichtlich: „Wir arbeiten gemeinsam mit weiteren Behörden mit Hochdruck daran, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die nicht bleiben möchten, noch am Wochenende einen Rückflug nach Rumänien zu ermöglichen.”

So lange wollten viele ganz offensichtlich nicht warten...

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Die Erntehelfer des Fruchthofs Hensen waren nach Angaben der Behörden Corona-konform in Zweier-Unterkünften untergebracht. Dr. Meilicke hatte am Montag die Vermutung geäußert, dass das Virus durch einzeln angereiste Nachzügler in den Betrieb eingeschleppt worden ist. (mit dpa)