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Messer-Attacke im VideoJugendbande terrorisiert Mitschüler in Bergisch Gladbach

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Screenshots des Videos, das den Messerangriff zeigt. 

Köln/Bergisch Gladbach – Eine Jugendbande terrorisiert in der Kreisstadt seit Monaten gleichaltrige Schüler. Die Opfer werden gedemütigt, bedroht, geschlagen, beraubt.

Die Polizei hat reagiert und zeigt nach eigenen Angaben zunächst bis zu Beginn der Osterferien am heutigen Freitag verstärkt Präsenz am Bensberger Busbahnhof und appelliert an Opfer und Zeugen, sich zu melden. An den Bensberger Schulen halten Lehrer und Ordnungshüter die Augen offen. Bei der Polizei arbeiten die Direktionen Einsatz und Kriminalität intensiv zusammen.

Bergisch Gladbach„Problem mit Gewalt“

Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeigers" erklärt Polizeisprecher Richard Barz, dass es in Gladbach eine „Gruppe gibt, die ein Problem mit Gewalt hat“. Zahlen nennt er nicht. Er sehe aber „keine signifikante Steigerung“ bei der Zahl der Raube (die von 2017 nach 2018 in Gladbach von 39 um 36 auf 75 registrierte Taten gestiegen ist). 

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Im Gespräch erwähnt der Polizeibeamte juristische Unterscheidungen, die für Nicht-Juristen gelegentlich schwer nachvollziehbar sein mögen: „Mal wird ein Opfer geschlagen, seine Mütze fällt zu Boden, jemand anders hebt sie auf und nimmt sie mit: Dann sind es eine Körperverletzung und ein Diebstahl. Ein anderes Mal schlägt der Täter und nimmt die Mütze. Dann ist es Raub.“

Video von Übergriff kursiert im Internet

Noch schwerer ist es nachvollziehbar, wenn hinterher gar nichts passiert. Im Internet kursiert ein 42-Sekunden-Video vom Bensberger Busbahnhof, das am 11. Februar aufgenommen wurde. Zwei junge Männer, Täter Enva H. und Opfer Andreas W. (beide Namen geändert), rangeln, bis Enva ein Messer herausholt und in Richtung von Andreas sticht, aber nicht trifft.

Vor dieser Szene, berichtet der Vater des 15-jährigen Opfers, habe der von vier Kumpanen begleitete Enva Andreas aufgefordert, er solle ihm die Mütze geben. Der habe das abgelehnt. Angesichts des Messers sei Andreas weggerannt, habe seine Sachen zurückgelassen, an denen sich wohl zwei der Begleiter Envas vergriffen hätten.

Raubserie im Parkhaus in Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße

Die Polizei kam, nahm die Personalien auf, fand mit Ausnahme der Mütze die fehlenden Gegenstände wieder. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren Ende März ein. Enva sei erst 13 und damit noch nicht strafmündig, seine Kumpels würden bestreiten und „Beweismittel, die eine bedenkenfreie Überführung ermöglichen könnten“, lägen nicht vor. Der Vater des Opfers: „Dabei hat der Junge doch eigentlich alles richtig gemacht.“

Den Fall Enva hat die Polizei erst auf Nachfrage dieser Zeitung bestätigt. Berichtet hat die Polizei aber über eine Raub-Serie: Am 18. März haben sechs Täter auf dem oberen Parkdeck eines Parkhauses in der Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße in Gladbach vier Schüler geschlagen und beraubt und danach auf dem Weg nach unten zwei weitere 13-Jährige überfallen.

Drei Schüler am Bahnhof bedrängt

Kurz darauf machten sie in der Steinstraße in Bensberg weiter, konnten aber festgenommen werden. Die Polizei damals: „Die Männer deutscher, iranischer und syrischer Herkunft im Alter von 13, 16,17,18 und 24 Jahren sind zum Teil bereits polizeilich wegen ähnlicher Fälle bekannt.“

Über einen weiteren unrühmlichen Höhepunkt berichtete die Polizei vor drei Tagen: Tags zuvor, am Montagvormittag, hatte eine 15- bis 20-köpfige Gruppe die Stadtbahnlinie 1 von Bensberg kommend an der Haltestelle Im Hoppenkamp verlassen und sich zwischen drei Schüler gestellt, die auf die Bahn in der Gegenrichtung warteten. Ein 16-Jähriger wurde von einem Täter gewürgt und von einem weiteren durchsucht und beraubt (wir berichteten).

Hie konnte die Polizei einen ersten Erfolg melden: Von dem „Durchsucher“, einem in Bergisch Gladbach lebenden 16-jährigen Syrer, waren die Personalien bereits bekannt, weil er am Freitagnachmittag der Vorwoche zusammen mit vier Kumpanen am Bensberger Busbahnhof kontrolliert worden war. Laut Barz konnten ihm zwei weitere Taten, eine Bedrohung und eine Körperverletzung, nachgewiesen werden.

(red)