Sexueller MissbrauchKölner Kardinal Woelki nimmt Stellung zu schweren Vorwürfen

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Kardinal Rainer Maria Woelki nimmt Stellung zu den jüngsten Vorwürfen gegen ihn im Missbrauchsskandal der Katholischen Kirche. Das Foto zeigt den Erzbischof im Kölner Dom im Januar 2020.

Köln – Nach den schweren Vorwürfen gegen den Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki nimmt dieser nun Stellung zu den Geschehnissen.

Laut eines Berichtes des Kölner Stadt-Anzeigers soll Woelki einen Missbrauchsfall durch einen Düsseldorfer Pfarrer im Jahr 2015 vertuscht haben. Der Pflicht, den Fall in Rom zu melden, sei er demnach nicht nachgegangen.

Am 30. Oktober 2020 hatte das Erzbistum Köln verkündet, eine Neufassung des von Kardinal Rainer Maria Woelki in Auftrag gegebenen Gutachtens zum Umgang mit sexuellem Missbrauch zu veranlassen. Hintergrund waren gravierende methodische Mängel, die eine Veröffentlichung unmöglich machten, heißt es von Seiten des Erzbistums Köln.

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Kölner Kardinal Woelki nimmt Stellung zu schweren Vorwürfen

Seitdem werden besonders Einzelfälle in den Medien stark diskutiert. Bezüglich der jüngsten Vorwürfe meldet sich Kardinal Woelki zu Wort: „Der Auftrag der unabhängigen Untersuchung ist klar: ohne Ansehen von Person und Amt werden alle Vorgänge im Umgang mit sexualisierter Gewalt der vergangenen Jahrzehnte aufgeklärt. Die Untersuchung lässt deshalb niemanden aus, auch mich nicht.”

Nur auf Basis einer vollständigen Aufarbeitung könne man aus systematischen Verfehlungen lernen und personelle und organisatorische Konsequenzen ableiten.

Als Erzbischof werde er für entstandenes Leid durch Verantwortungsträger im Erzbistum moralische Verantwortung übernehmen. Dies jedoch auf unvollständiger Grundlage zu tun, würde der Sache nicht gerecht werden, erklärt er weiter.

„Sollte ich im konkreten Fall Fehler gemacht haben, werden diese klar benannt und ich werde danach handeln.”

Missbrauchsskandal: Beschuldigter Pfarrer war nicht vernehmungsfähig

Der in diesem Fall beschuldigte Pfarrer sei aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht mehr vernehmungsfähig gewesen. Auch der potenziell Betroffene wollte laut Erzbistum nicht an der Aufklärung des Falls beitragen, geschweige denn in Kontakt mit dem Beschuldigten treten.

Wie dieser Sachverhalt strafrechtlich und kirchenrechtlich zu bewerten sei, werde das Gutachten im März aufzeigen. (cab)