Bluttat am EbertplatzGing es um Drogen? Video-Szenen decken sich mit Zeugenaussagen

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Ein Beamter der Kölner Kripo fotografiert unter anderem die Blutspuren in der Zwischenebene zur U-Bahn. 

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Blutflecken auf dem Boden der Zwischenebene zur U-Bahn am Ebertplatz zeugen von der brutalen Tat. Ein 34 Jahre alter Kölner hat hier am vergangenen Freitag (24. Juli) bei einem Angriff beinahe sein Leben verloren. Vorausgegangen war ein Streit mit einem 25-Jährigen.

Bluttat am Ebertplatz Köln: Motiv noch unbekannt

Was genau geschehen ist, bleibt vorerst unklar. Die Polizei gibt aus taktischen Gründen nur wenige Informationen bekannt, die Beamten der Mordkommission ermitteln nach Angaben der Behörde selbst noch das Motiv für die Bluttat.

Der Tatverdächtige sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft und schweigt zum Geschehen, teilte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Montag auf EXPRESS-Anfrage mit. Und: „Das Opfer konnte aufgrund der Schwere der Verletzungen noch nicht befragt werden“, so Bremer weiter. 

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Nach EXPRESS-Informationen sollen beide bei der Polizei keine Unbekannten sein. Dank der Videoüberwachung sei das Tatgeschehen teilweise aufgezeichnet worden. Was die Ermittler in den Sequenzen sehen, decke sich mit den Zeugenaussagen, so Bremer.  

Zeugin alarmiert Polizei nach Bluttat am Kölner Ebertplatz

Staatsanwaltschaft und Polizei Köln teilten mit, dass der 34-Jährige mit einem spitzen Gegenstand schwer verletzt worden sei. Rettungskräfte brachten den schwer verletzten Mann in eine Klinik. Gegen 21 Uhr hatte eine Zeugin eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen zwei Personen auf dem Ebertplatz gemeldet. Unmittelbar nach der Tat stellten Polizisten einen aus Guinea stammenden 25-jährigen Tatverdächtigen noch am Tatort und nahmen ihn fest.

Ob der Attacke ein Streit im Drogenmilieu vorausgegangen war, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. „Es ist zumindest nicht auszuschließen“, sagt Bremer.

Ebertplatz Köln: Treffpunkt von Drogendealern

Seit Jahren beschäftigt die Drogenszene am Ebertplatz die Polizei. 2017 wurde ein Mann in einem Konflikt unter Dealern erstochen. Danach wurde der Platz durch eine Umgestaltung und Wiederbelebung aufgewertet. Im Sommer 2019 kam es allerdings erneut zu einer schweren Straftat, ein 25-Jähriger wurde erstochen. Seit Oktober wird der Platz nun videoüberwacht.