Düsseldorfer Kult-LokalCorona ist Schuld: „Roberts Bistro" hat dicht gemacht

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Düsseldorfer Kult-Restaurant: Das „Roberts Bistro" im Hafen

von Nathalie Riahi (nari)

Düsseldorf – Düsseldorfs Gastro-Liebhaber sind geschockt: Das „Roberts Bistro" im Hafen, absolutes Kult-Restaurant und Treffpunkt für viele Genießer auch von außerhalb, hat geschlossen!

Und noch eine traurige Nachricht für Genussfans: Auch das „Kikaku" an der Klosterstraße ist dicht.

Köstliches französisches Essen ohne viel Schnickschnack, eng aneinander stehende Bistrotische mit weißen Papierdecken, duftendes Essen aus der Küche und klirrende Gläser an der Bar, illustre Gäste aller Altersgruppen, darunter regelmäßig Prominente, die bei lautem Stimmengewirr und Lachen das Savoir Vivre im vollen Lokal genießen. Das ist das „Roberts Bistro" im Düsseldorfer Medienhafen. Oder vielmehr: Das soll es gewesen sein.

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Roberts Bistro: Corona-Krise setzte dem Lokal zu stark zu

Die Corona-Krise und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Einbußen haben auch das Kult-Bistro nicht verschont.

Paul Meister, der seit 24 Jahren das „Roberts Bistro" mit viel Leidenschaft betreibt, hat auf Facebook nun die traurige Nachricht verkündet.

„Liebe Gäste, liebe Freunde! Wir sind sehr traurig mitteilen zu müssen, unser Bistro mit dem heutigen Tage schließen zu müssen. Die Entscheidung war durch die Entwicklung der letzten Monate alternativlos", erklärt er. „Wir haben alles versucht, alle Register gezogen, leider schlussendlich erfolglos."

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Vor 31 Jahren wurde das „Roberts Bistro" im Hafen eröffnet, damals von Gastronom und Koch Robert Hülsmann. Dann übernahm es Paul Meister, der es erfolgreich führte. Auch die gleich daneben eröffnete, dazu gehörige Bar wurde schnell zum beliebten Treffpunkt.

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Das Roberts Bistro im Düsseldorfer Medienhafen.

Jetzt das Aus. „Wir haben extrem von der Enge im Laden gelebt", sagt Paul Meister zum EXPRESS. „Bei uns saß man am Vierer-Tisch auch zu Sechst." Das war typisch im „Roberts Bistro" – es machte den Charme des Lokals aus.

„Roberts Bistro"-Betreiber Paul Meister: „Das Lokal lebte von der Enge"

„Nach Corona hatten wir über 50 Prozent weniger Plätze und auch die konnten wir nicht alle belegen. Wenn ein Pärchen an einem Vierer-Tisch Platz nahm, fielen die zwei anderen Plätze weg."

In der Corona-Krise waren er und sein Team immer aktiv. Es wurde renoviert, ein Lieferservice gestartet, der extrem gut ankam. „Aber damit hat man nichts verdient", sagt Paul Meister. 30 Mitarbeiter gehören zum Team.

„Für die Mitarbeiter tut es mir so leid. Sie haben das alles so mitgetragen. Sie hatten durch die Kurzarbeit nur 60 Prozent vom Gehalt, das Trinkgeld fiel weg", sagt Meister.

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Auch er war ein Stammgast und großer Fan des „Roberts Bistro" im Düsseldorfer Hafen: Comedian Jörg Knör. Hier zeichnete er regelmäßig die Tischdecken mit Karikaturen voll.

„Die vergangenen Wochen haben wir uns alles genau angeschaut und haben alles Mögliche versucht. Aber leider wird sich die Situation nicht ändern. Perspektivisch haben wir so keine Chance", resümiert Paul Meister, der es selbst nicht glauben mag. „Es ist wie ein Film im Moment..."

Doch alle Freunde des Kult-Lokals dürfen die Daumen drücken, Paul Meister:

„Wir nutzen die Zeit jetzt zum Luft holen und um uns mal zu schütteln. Und wir nutzen sie dazu, unser Geschäftskonzept in Ruhe zu überdenken. Auch was wir von dem Bewährten in die neue Zeit mitnehmen können. Denn: Wir sind nicht aus der Welt: Wir wollen wiederkommen."

Düsseldorf: Japanisches Restaurant „Kikaku" ist auch geschlossen

Und noch eine Hiobsbotschaft ereilte die Düsseldorfer Gastro-Szene: Auch das „Kikaku" an der Klosterstraße musste schließen. Es  war das bis dato älteste japanische Restaurant der Landeshauptstadt und lockte über Jahrzehnte mit frisch vor den Augen der Gäste von Sushi-Meistern zubereiteten Spezialitäten. Auch viele in Düsseldorf lebende Japaner gingen hier ein und aus.

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Auf der Homepage des „Kikaku" wurde das Aus verkündet.

Auf der Homepage des Restaurants heißt es: „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir das Restaurant Kikaku nicht mehr öffnen werden. Für Ihre lange Treue möchten wir uns auf diesem Weg vielmals bedanken. Wir wünschen Ihnen und uns, dass die Corona-Pandemie so schnell wie möglich enden wird und Sie weiter gesund bleiben."

Die schlichte Atmosphäre einer Bahnhofswartehalle des Lokals gehörte einfach dazu. Viele Düsseldorfer werden hier wohl das ersten Mal Sushi in ihrem Leben gegessen und Miso-Suppe geschlürft haben...