Ramadan-Beleuchtung in KölnVor Ort zeichnet sich ein anderes Bild ab – „besser, man sagt nichts“

Auf der Venloer Straße fährt ein Auto, am Straßenrand ist die Ramadan-Beleuchtung zu erkennen.

Die Ramadan-Beleuchtung auf der Venloer Straße leuchtet abends ab 18.15 Uhr. Das Foto wurde am 14. März aufgenommen.

Die Ramadan-Beleuchtung auf der Venloer Straße hat in den vergangenen Tagen für viel Aufregung gesorgt. Doch vor Ort übt man sich in Zurückhaltung.

von Jonas Lennefer (jl)

Nach den Aufregungen der letzten Tage hat sich EXPRESS.de die Ramadan-Beleuchtung in Ehrenfeld mal genauer angeschaut und sich auf der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld umgehört – oder, wie sich herausstellte, es zumindest probiert.

Möchte man die festliche Beleuchtung auf der Venloer Straße sehen, muss man sie erst mal suchen. Denn nur knapp 180 Meter der Straße sind überhaupt geschmückt. Von der Haltestelle „Venloer Str./Gürtel“ kommend, muss man erstmal knapp 550 Meter in Richtung Zentralmoschee gehen.

Ramadan-Beleuchtung: Lieber keine Meinung als falsche Meinung?

Im Hellen fällt die Beleuchtung natürlich kaum auf. Gegen 18.15 Uhr, mit einbrechender Dunkelheit und kurz vor Sonnenuntergang, klicken einmal leise die Schalter und die 13 Lampen leuchten noch vor der eigentlichen Straßenbeleuchtung auf. Bis 23 Uhr strahlen dann unter anderem die Schriftzüge „Ramadan Kareem“ auf der Venloer Straße.

Alles zum Thema Ehrenfeld

EXPRESS.de erhielt mehr als 200 Mails – Leser und Leserinnen äußerten sich vielfältig über die Beleuchtung. Aber vor Ort zeigt sich ein anderes Bild. Dort will sich niemand persönlich äußern.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Einige hatten „keine Zeit“, andere wollten „nicht falsch verstanden werden“. Ein Ladenbesitzer wollte keine Konsequenzen riskieren und lehnte mit folgenden Worten ab: „Besser, man sagt und tut nichts, dann passiert auch nichts.“

Das Thema scheint zu polarisieren und die Sorge zu groß, selbst mit einem kurzen Statement missverstanden zu werden. Bei den Mails, die EXPRESS.de erreichten, waren viele Menschen aus beiden Stimmungslagern bereit, sich auch mit ihrem Namen zu zeigen, wenn über ihre Meinung berichtet wird. Hier, an Ort und Stelle, setzt man auf Zurückhaltung.

Autos fahren auf der Venloer Straße. Auch die Straßenbeleuchtung ist zu sehen.

Auf etwa 180 Metern auf der Venloer Straße ist die Beleuchtung zu sehen. Das Foto wurde am 11. März aufgenommen.

Trotzdem: Natürlich ist das Thema weiter emotional aufgeladen, auch im privaten Umfeld. Selbst einige Fußgänger hört man hier vereinzelt über die Beleuchtung reden. Und: Das, was man aufschnappen kann, ist eher Akzeptanz und wohlwollende Zustimmung als Ablehnung.

Ob sich das Thema in den nächsten Tagen beruhigt? Bis zum Ramadan-Ende am 9. April 2024 soll die Beleuchtung auf der Venloer Straße hängen bleiben.