Was auffällt in den vielen Kommentaren, die EXPRESS.de zur Berichterstattung über die Ramadan-Beleuchtung in Köln erhalten hat, ist dieser Standpunkt ...

„Wenn in Köln Ramadan-Beleuchtung aufgehängt wird, dann müsste es an Weihnachten auch in der Türkei oder anderen muslimischen Ländern entsprechende Beleuchtung oder Weihnachtsmärkte geben.“

Weihnachten in der Türkei – Arbeitstage, aber auch viel Deko

Auch Christer Cremer (AfD), Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Kölner Stadtrat greift auf diese Argumentation zurück und fragt: „In welchem mehrheitlich muslimischen Ländern gibt es außerdem eine Weihnachtsbeleuchtung im öffentlichen Raum? Darf man das z.B. in Saudi-Arabien, Pakistan oder im Iran machen?“

Wie es an Weihnachten in den Vereinigten Arabischen Emirate aussieht, erzählt der Kölner Arnd Herrmann exklusiv gegenüber EXPRESS.de. Dort sei das üblich und überhaupt kein Problem. Sogar Glühwein gebe es.

Sind die Vereinigten Arabischen Emirate vielleicht eine Ausnahme?

In der Türkei läuft Weihnachten etwas anders ab. Der 1. und 2. Weihnachtsfeiertag sind in der Türkei ganz gewöhnliche Arbeitstage. Auch die Geschäfte haben an diesen Tagen geöffnet.

Aber: Weihnachtsbeleuchtung gibt es beispielsweise in Istanbul auch. Nicht großflächig, aber in Stadtteilen mit eher christlicher Bevölkerung sind die Fassaden und Straßen mit Weihnachtsdeko geschmückt. Der Vergleich mit der Venloer Straße in Köln (hier leben viele muslimische Menschen) passt also!

Auch in vielen Einkaufszentren in Istanbul sind an Weihnachten geschmückte Weihnachtsbäume und Glitzersterne zu sehen.

Lebst du in der Türkei oder in einem anderen muslimischen Land? Wie sind deine Erfahrungen vor Ort? Wie wird dort Weihnachten gefeiert? Schreib uns hier an koeln@express.de! (Solltest du nicht damit einverstanden sein, dass wir deinen Namen und deine Meinung auf unserer Website zitieren, dann schreib das einfach explizit in deine Nachricht an uns.)

Und auch in Saudi-Arabien wird Weihnachten gefeiert. Allerdings meist hinter hohen Mauern und ganz privat. Rund 3000 Dollar (ca. 2750 Euro) kann dort ein Weihnachtsbaum schon kosten. Die beliebte Blautanne wächst in Riad und Umgebung nicht. Die Bäume müssen eingeflogen werden.

Erst seit kurzem findet man auch weihnachtliche Musik und Deko in den großen Einkaufszentren und in einigen Einzelhandelsgeschäften, schreibt die Deutsch-Arabische Gesellschaft.

Zur Situation im Iran heißt es: Es gibt auch Weihnachtsbäume und Geschenke, aber einen großen Weihnachtsmarkt oder Glühwein wird man beispielsweise in der Hauptstadt Teheran nicht finden.