Zwischen Frust und ResignationAbstieg schickt FC-Fans in Kölner Innenstadt ins Tal der Tränen

Fans des FC weinen wegen Abstieg im Knobelbecher.

Im Knobelbecher flossen wegen des FC-Abstiegs am Samstag (18. Mai 2024) bei einigen Fans die Tränen. In der Kneipe hofften zahlreiche Fans noch auf das Wunder.

Der 1. FC Köln ist das siebte Mal aus der Bundesliga abgestiegen. Am Samstag herrschte in der Kölner Innenstadt große Trauer bei den FC-Fans.

von Niklas Brühl (nb)

Entschieden, vorbei, nichts geht mehr! Der 1. FC Köln ist nach einer desolaten Leistung beim 1. FC Heidenheim (1:4) abgestiegen. Es ist fast symptomatisch, dass nach dem ersten Gegentor auf der Ostalb über Teile Kölns eine echte Gewitterfront herüberzog und die Stadt in ein kollektives Tal der Tränen verwandelte.

Voller Vorfreude strömten tausende Fans nach Baden-Württemberg, ob mit oder ohne Ticket. Ebenfalls tausende Menschen besuchten die Kneipen und Bars der Stadt, um die Möglichkeit des Wunder-Relegations-Erreichens doch noch feiern zu können. Aber so ist es nicht gekommen, der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte ist Fakt. Ulm und Münster, statt Dortmund und München.

Siebter Abstieg für den 1. FC Köln – Fans in Köln den Tränen nahe

Nach Abpfiff war die Ernüchterung und Enttäuschung greifbar. Fans des 1. FC Köln liefen traurig nach Hause oder bestellten sich ein weiteres Frust-Kölsch. Von Wut war wenig zu sehen, Resignation beherrschte das Bild der FC-Fans in der Innenstadt.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Am Rudolfplatz entlud sich der Frust eines FC-Fans dann aber doch – einige Tritte gegen Ampelmasten und Verkehrsschilder waren die Folge. Ansonsten zog das Gros der Anhänger ein langes Gesicht – nachvollziehbar, nachdem die Mannschaft in der vergangenen Saison noch in der Conference League auf europäischem Boden um Punkte gekämpft hatte.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Uschi Winter, Wirtin des Knobelbechers auf der Aachener Straße, zeigte sich im Gespräch mit EXPRESS.de gefrustet: „Ich habe Rotz und Wasser geheult. Ich habe nämlich vor dem Spiel noch an den Klassenerhalt geglaubt, umso trauriger ist jetzt der Abstieg für mich. Viele Leute sind schon vor dem Abpfiff traurig nach Hause gegangen, die Stimmung war aufgrund der ersten Halbzeit schnell im Keller.“

Knobelbecher-Wirtin Uschi Winter steht hinter dem Tresen.

Knobelbecher-Wirtin Uschi Winter erlebte den siebten FC-Abstieg am Samstag (18. Mai 2024) zusammen mit ihren Kneipen-Gästen.

An einen schnellen Aufstieg glaube sie indes nicht, schob die Kult-Wirtin noch ein, bevor sie hinter dem Tresen ihre verbliebenen Gäste weiter mit einigen Frust-Kölsch versorgte. Eine ähnliche Analyse gab es auch von den Fans Manuela, Simone und Markus, die das Spiel gemeinsam in der Kneipe verfolgten.

„Unser Ziel muss, aufgrund der Transfersperre und den bevorstehenden Abgängen, ganz klar Platz 15 in der 2. Bundesliga sein. So traurig es sich auch anhört“, sagt Simone gegenüber EXPRESS.de. Die Mannschaft habe ihr Möglichstes gegeben, über die gesamte Saison hinweg. Deshalb könne man den Spielern auch nur wenig vorwerfen – mehr war einfach nicht drin.

Die FC Fans Manuela, Markus und Simone stehen vor dem Knobelbecher.

Die FC-Fans Manuela, Markus und Simone waren nach dem Abstieg des 1. FC Köln gefrustet.

„Auch heute hat man mal wieder gesehen, dass die Jungs mit diesem riesengroßen Druck nicht umgehen können, wie schon beim Spiel gegen Darmstadt, bei dem der Abstieg eigentlich schon besiegelt wurde“, sagt FC-Fan Simone.

Hier lesen: Tränen und Fassungslosigkeit: Die Trauer-Bilder zum siebten FC-Abstieg

Die Hoffnung sei zwar noch gewesen, wirklich an den Klassenerhalt geglaubt habe Simone aber nicht: „Wir konnten uns ja darauf einstellen, dass es passiert. Allerdings tut es jetzt doch sehr weh, ich und viele anderen haben eben einige Tränen verdrückt.“

Den weiteren Abend werden sie mit dem ein oder anderen Kölsch noch ausklingen lassen, wie am heutigen Tag wohl viele Kölnerinnen und Kölner. „Aber wir kommen wieder“, sagt Markus abschließend.